Grundschüler räumen Bickenbach auf
Ferienspiele zum Thema Recycling | 30 Kids auf den Spuren eines Müll-Roboters
BICKENBACH, September 2020 (erh), Die Bickenbacher Grundschulkinder haben sich schon mal auf den Weg gemacht, um für ein wenig Ordnung zu sorgen in der Gemeinde: „Wer räumt die Welt auf? – Recyclen macht Spaß!“ lautete das Motto der diesjährigen Ferienspiele in Bickenbach. Zwei Wochen lang waren die Sechs- bis Zehnjährigen Anfang bis Mitte Juli damit beschäftigt, etwas zu erfahren über die Vermeidung von Müll und die Wiederverwertbarkeit von Abfällen. Zudem waren die Kids selbst als „Recycler“ unterwegs, stellten aus vermeintlich Nutzlosem neue Gegenstände her.
„In Zeiten von Klimawandel, Fridays for Future und Greta Thunberg wollten wir die Kinder an die Problematik heranführen“, erläuterte Patrik Ebbers von der Kinder- und Jugendpflege der Gemeinde die Themenwahl. Gemeinsam mit seiner Kollegin Tanja Henn organisierte Ebbers die Ferienspiele in diesem außergewöhnlichen Sommer 2020.
Wegen der Corona-Pandemie war lange nicht klar, ob die Ferienspiele überhaupt stattfinden können. Die Herausforderung habe unter anderem darin bestanden, das Programm an die geltenden Abstands- und Hygieneregelungen anzupassen, sagte Ebbers. Besuche von Schwimmbad oder Freizeitpark wurden beispielsweise von der Liste der möglichen – und in normalen Zeiten beliebten – Aktivitäten gestrichen.
Die Einteilung in kleine Gruppen, die sich im Rahmen der Veranstaltung nicht begegnen durften, sorgten für einen erhöhten Bedarf an Räumlichkeiten und erfahrenem, qualifiziertem Betreuungspersonal. „Es waren eher logistische Fragen, die zu lösen waren“, so Ebbers. Um sämtliche Erfordernisse der Raum-, Personal- und Hygiene-Vorschriften erfüllen zu können, musste der Termin von Ende Juli auf den Beginn des Monats verschoben werden.
Bedenken, die Kontrollen der Hygiene- und Abstandsbedingungen könnten zum Problem oder Stimmungskiller werden, bestätigten sich nicht. „Die Kinder hatten das nach der Einweisung sofort drauf und haben sich ganz selbstverständlich an die Regeln gehalten“, erzählte Ebbers. „Das lief völlig problemlos.“ Während der zwei Wochen nahmen insgesamt 30 Kids an den Ferienspielen teil, die Teams waren dabei in drei Gruppen mit jeweils acht Kindern auf Achse.
Zum Einstieg ins Thema wurde den Jungen und Mädchen im Bürgersaal des Rathauses unter Einhaltung der geltenden Abstandsregelungen der computeranimierte Kinofilm „Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf“ gezeigt: Wegen der Umweltzerstörungen ist die vermüllte Erde seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr bewohnbar, die Menschen leben auf Raumschiffen. Wall-E, ein Aufräumroboter, wurde zurückgelassen, um den Unrat zu beseitigen.
Wall-E legt sich eine Sammlung der wertvollsten Müll-Fundstücke an und lernt dadurch wunderbare Dinge über das Leben auf der Erde. Auf den Spuren von Wall-E wandelten die Bickenbacher Jungs und Mädels, sammelten Gegenstände im Wald, gestalteten daraus Skulpturen oder bastelten solarbetriebene Boote, die anschließend zu Wasser gelassen wurden. Für Patrik Ebbers waren diese Ferienspiele trotz der schwierigen Umstände ein Erfolg. „Es hat allen großen Spaß gemacht.“