Im grünen Klassenzimmer blüht Freiluftunterricht
An der Alsbach-Hähnleiner Hinkelsteinschule begann die Anlage eines naturpädagogischen Gartens
ALSBACH-HÄHNLEIN (pem), Ein kleines Fest gab den Auftakt zur großen Arbeit. Zahlreiche tatkräftige Hände werden in vielen emsigen Arbeitsstunden rund 1000qm Freifläche an der Hinkelsteinschule in ein blühendes Paradies verwandeln.
Im Kreis der zum symbolischen ersten Spatenstich versammelten Gäste erinnerte Schulleiterin Ursula Göbel an die Vorgeschichte des Projekts: der bereits vorhandene Schulgarten lag aufgrund schmalsten Budgets eine geraume Zeit brach. Die Ausschreibung der Friedrich-Fischer-Stiftung des Landkreises inspirierte das Kollegium zum Einreichen eines Gestaltungskonzepts. Die Teilnahme am Wettbewerb bescherte den Erfolg.
Zusätzlich zur uneingeschränkten Lehrtätigkeit kümmerte sich vor allem Elke Hofmann um die Organisation der weiteren Umsetzung der Pläne. Für ihren „ideenreichen Enthusiasmus“ dankte ihr Ursula Göbel. Zur optimalen Nutzung der Chance, die sich der Schule aufgetan hatte, beschloss man, um effektive Unterstützung bei Experten nach zu suchen.
Umwelt- und Naturerziehung betrachtet die Schule als wichtigen Bestandteil ihres umfassenden Bildungsauftrags. Wenn man mit dem Unterricht den Schritt aus den vier Wänden heraus wagt, stellt die Vermittlung von Landschaftsschutzprinzipien einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung dar. Das Erleben mit allen Sinnen prägt bei den Kindern auch eine Gefühlsbindung an alles Umgebende und sensibilisiert das Naturempfinden.
Über reiche Erfahrungen an Entwicklung naturpädagogischer Konzepte sowie des technischen Fachwissens zur Verwirklichung verfügen die Mitglieder des BUND. Ohne Zögern sagte die Seeheim-Jugenheimer Ortsgruppe die Kooperation zu. „Sie haben uns nicht nur mit kompetentem Knowhow versorgt, sondern auch immer wieder sehr viel Mut gemacht“, lobte die Schulleiterin die gemeinsamen Aktivitäten.
Der erste Vorsitzende Wolfgang Feiß schlug darüber hinaus noch die Brücke zu weiteren Sponsoren. Zur anstehenden Vorgehensweise erklärte er, dass die Anlage des Biotops recht aufwendig sei, damit die nachfolgende Pflege umso leichter zu handhaben sei. Wie bei allen lokalen Großprojekten springt der NABU unter Leitung von Tino Westphal vornehmlich für Erdarbeiten zur Seite. Damit wird auch der Boden bereitet für eine prominente Baumspende: Bundestagsabgeordnete Brigitte Zypries hatte sie bei der Deutschen Umweltstiftung kurzerhand erwirkt und freute sich, sie der Schule persönlich zu überbringen.
In Vertretung des erkrankten Bürgermeisters wünschte die IUHAS-Vorsitzende Claudia Holz gutes Gelingen. Die Freiwilligen der beiden Naturschutzgruppen, Kollegium, Eltern- und Schülerschaft werden mit vereinten Kräften dafür zu Werke gehen, dass sichtbar wird, was in der Fantasie schon blüht: Bienen- und Schmetterlingswiesen, Vogelschutz- und Wildfruchthecken, ein Naschgarten, eine Pergolaspalier umfriedete Sitzgruppe, ein Barfußweg sowie originelle Areale des Lasagnebeets oder des Feuerbohnentipi.
Die Würze kommt aus der „Seemanskiste“: Die Seeleute begleiteten mit Erde gefüllter Kästen zur Kräuterzucht auf große Fahrt. Mit Sicherheit werden noch mehr gute Ideen im Laufe der Zeit aufgehen, der grüne Keim liegt der Hinkelsteinschule längst im Herzen.
Das Gruppenfoto zeigt zahlreiche Kinder, Eltern und Lehrer, Schulleitung und Sponsoren, Vetreter der Gemeinde Alsbach-Hähnlein, die Leitung und Mitglieder des BUND Seeheim und des NABU zusammen mit der Bundestagsabgeordneten Brigitte Zypries.
Fotos von Stefan Oelsner
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