Junge Künstler greifen zum Pinsel
Die Sommerakademie der Kunstfreunde Bergstraße schloss mit einem Fest im Fürstenlager
AUERBACH/ALSBACH, Juli 2015 (hä), Die Sommerakademie, ein integratives Kreativ-Projekt für Schülerinnen und Schüler mit und ohne Handicap, hat unter der Federführung der Kunstfreunde Bergstraße längst Schule gemacht. Die achte Auflage schloss nun mit einem großen Kinderfest in der weiträumigen Idylle des Fürstenlagers ab.
Im Zentrum standen die von insgesamt über 80 kleinen Künstlern aus der Kirchberg-, der Schiller-, der Seeberg- und der Hemsbergschule in einem gemeinsamen Unterricht gemalten Bilder und aus Ton geformten Skulpturen, die die „Welt der Tiere“ zum Ausdruck brachten. Im Vorfeld konnte das Ergebnis über zwei Wochen hinweg im Damenbau bestaunt werden. Einige Werke zeugten durchaus von jungem Talent. Hier plusterte der fiktive Königsvogel sein Gefieder am Kopf auf, dort schwamm der farbenfrohe Fisch im tiefblauen Gewässer. Ein anderer junger Maler tauchte den Pinsel tief in die Farbpalette ein und setzte mit beherztem Schwung die Koloraturen aufs Papier. Dazwischen die Skulpturen: hier eine Schlange, die ihren langen Körper zu einer Spirale gewunden hatte, dort ein Dinosaurier, der erhaben seinen Körper streckte. Rund 70 Bilder und 30 Skulpturen standen hier zum Verkauf. „Mich überrascht das hohe künstlerische Niveau“ sagte Projektleiter August Hofmann, der mit einem kleinen Team seit Beginn die organisatorische Federführung des preisgekrönten Projektes in Händen hält. Die Plattform, auf der sich behinderte und nichtbehinderte Kinder auf Augenhöhe zu einem künstlerischen Workshop treffen, wurde 2013 von der HSE-Stiftung mit dem Ludwig-Bergsträsser-Preis ausgezeichnet.
Die Sommerakademie steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft und Kunst. August Hofmann begrüßte neben einem Vertreter aus Wiesbaden die zahlreichen und vor allem jungen Gäste, die das Programm bei herrlichem Sommerwetter unter freiem Himmel genossen. Kreisbeigeordneter Kurt Knapp – in Vertretung von Landrat Matthias Wilkes – sprach von einer gelungenen Gemeinschaftsarbeit über Schulgrenzen hinweg. Er dankte den Beteiligten, die das Projekt initiiert und zu einem so großen Erfolg geführt hatten. Stadtrat Hans Seibert lobte das Engagement der Initiatoren.
Im Fürstenlager im und rund um den Gesundbrunnen setzte sich der vom Damenbau ausgehende kreative Funke fort. Die jungen Künstler bemalten ein T-Shirt und bannten Figuren wie die Minions als Blickfang auf die Vorderseite ihres Kleidungsstücks. Oder sie schlüpften mit einem geschminkten Gesicht in eine andere Rolle. Auf dem Bühnenprovisorium neben dem Gesundbrunnen spielte die Musik. Die Band der Seebergschule zog mit lautstarken Rocktönen die Register, musikalische Inszenierungen fügten die jungen Sängerinnen und Sänger der Kirchberg- und der Schillerschule ein. Bernd Schmitt zog gleichermaßen die jungen wie die älteren Besucher des Abschlussfestes mit seinem Limburger Puppentheater in den Bann. Er zitierte das Lama-Mädchen Paula, Alfredo, den singenden Esel, oder das Schaf McCey auf die Bühne, das die hohen Töne anschlug. Im Gesundbrunnen breitete sich der Spaß aus, bei dem sich die Zuschauer unvermittelt als Akteure auf der Bühne wiederfanden.
August Hofmann blickt zuversichtlich in die Zukunft des Projektes. Die Teilnehmer der Sommerakademie 2016 werden schon im Vorfeld auf Reise gehen und sich im Deutschen Eisenbahnmuseum auf das kommende Mal-Projekt einstimmen und inspirieren lassen.
Fotos: Eva M. Wicht
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