Darmstadt

Bildpaten gesucht: „Der Prospect von dem Meliboco und dessen Gegend“.
19. Oktober 2016 

Melibokuspanorama grauschleierfrei

Um die Finanzierung der aufwändigen Restaurierung eines Gemäldes aus dem 18. Jahrhundert abzuschließen, sucht der Verein „Freunde des Schlossmuseum Darmstadt“ weitere Bildpaten

DARMSTADT, Oktober 2016 (pem), An faszinierenden Ausblicken und Sichtachsen weit hinein in die Naturschönheit von Odenwald und Rheinbene mangelt es der Strecke zwischen Darmstadt und Heidelberg nicht. Soweit sich historische Perspektiven rekonstruieren lassen, muss sich der Ausguck, den Johann Tobias Sonntag zum Malerwinkel erkor, etwas unterhalb des Alsbacher Schloss befunden haben.

Das Auge schweift von hier in der Ferne über Oppenheim und die Pfalz bis Mannheim. Längs der Bergstraße entrollt sich der Teppich aus Wald und Feld mit eingesprengten kleinen Ortschaften.
Das spektakuläre Zentralmotiv gibt die höchste Erhebung ab, so dass das Werk des Darmstädter Hofmalers den Titel trägt: „Prospekt von dem Melibokus und dessen Gegend“. Mit der schwelgerischen Beigabe von Flora und Fauna sowie der integrierten Darstellung einer Jagdgesellschaft, schuf Sonntag daraus im Großformat 2,25 auf 3,75 m ein ländliches Idyll. Der kunstsinnige Großherzog hatte es in Auftrag gegeben, als Gegenstück zu dem Darmstadt Prospekt des Meisters. Gemeinsam sollten beide Gemälde das herzogliche Marktpalais schmücken.

Dem von Sonntag festgehaltenen „Melibokus Rundblick“ konnte zwar durch Auslagerung in den Weltkriegswirren das Überleben gesichert werden, jedoch überstand er das Exil nur sichtlich angeschlagen. Den Verein „Freunde des Schlossmuseum Darmstadt“ war die Wiederherstellung des Bildes als Beispiel lokaler Kunst-Historie ein großes Anliegen. „Die Kosten für die auf zwei Jahre veranschlagte Restaurierung hätten wir nicht mit eigenen Mitteln bestreiten können“, bekräftigt der erste Vereinsvorsitzende Carl-Christof Gebhardt.

„Umso größer die Freude, dass bereits nach einem Jahr die Hälfte der benötigten Summe zusammen getragen wurde, aus Spenden von Geschäfts- und Privatleuten, die ihre Kunst- und Heimatverbundenheit auf diese Weise zum Ausdruck bringen wollten. „Mit einer originellen Aktion wird der Finanzakquise ein neuer Impuls verliehen. Der Verein sucht „Bildpaten“: Johann Tobias Sonntags legendenartigen Ortsregister zu seinem Gemälde folgend, „parzellierte“ man das „Prospekt“ gleichsam. Zu einer festgelegten Gebühr kann für jedes Teilstück eine Bildpatenschaft übernommen werden. Das vielfache Engagement von „Kleinmäzenen“ wird dafür sorgen, dass das Bild im alten Glanz erstrahlt und schließlich die Räume des Vereins ziert.

Interessierte melden sich am besten unter Tel.: 06151/423796 oder info@freunde-des-schlossmuseum-darmstadt.de.