Gernsheim und Ried

Die jungen Tänzerinnen von D-Dutzend legten eine heiße Sohle auf´s Parkett.
30. Januar 2013 

Mittelalter, Männerregen und Moulin Rouge

Bunter Faschingsreigen bei der TSG Blau-Silber Gernsheim

GERNSHEIM, Januar 2013 (dec), Unter dem Motto „Ob Dirndl oder Lederhos bei Blau-Silber ist die Fastnacht los“ trafen sich am 12. Januar die Narren in der Gernsheimer Stadthalle. Doch nicht nur hübsche Drindlträgerinnen und fesche Mannsbilder in Lederhosen gab es an dem Abend zu bewundern, auch allerlei andere närrische Gestalten feierten eine abwechslungsreiche Fastnachtsitzung. Vom Sträfling über die lila Kuh, pardon ein lila Ochse, bis hin zum Teufel verfolgten alle gespannt das närrische Treiben auf der Bühne. Hier hatten die Vereinsmitglieder des Gernsheimer Tanzsportclubs wieder einiges zu bieten.

Als erste Rednerin begab sich Michaela Schneider auf eine Fahrt nach Allmendfeld, dort wollte sie lernen, wie man eine Kuh melkt. Ihre Vorführung am lebenden – männlichen – Objekt brachte das närrische Volk dann auch zum ersten Mal zum Toben. Rasant ging es dann auch bei der Tanzdarbietung von Spider „O“ zu. Als Stewardess und Pilot begeisterte das Rodheimer Prinzenpaar Tanja Imhof und Michael Mutz das Gernsheimer Publikum. Mal gespielt, dann auch getanzt gaben sie „Internas“ aus dem Flugzeug wieder.

Seine Schnäppchenjagd zum Schlussverkauf mit all seinen Strapazen schilderte Florian Schmitt in seiner Büttenrede. Mit platt getretenen Füßen und völlig entnervt kam er am Ende zu dem Ergebnis, dass es sinnvoller sei, in Gernsheim einzukaufen und seine Zeit der Fastnacht zu widmen. Die Marschformationen Spider’s brachte danach wieder Bewegung auf die Bühne, die Beine flogen in die Höhe und die Füße glühten. Doch nicht nur tänzerisch verfügt der Club über viele Talente, auch schauspielerisch hat der Verein viel zu bieten. Carmen Schmitt machte dem Publikum in ihrer Playback-Show zu „I will survive“ klar, dass sie überall durchkommt. Und nach der Pause zeigte die bunt gemischte Formation „Just for fun“ eine phantastische Choreographie zu der „Adams Family“. Die Trainerin Yvonne Treuer hatte dabei alle Register gezogen: Tolle Schrittkombination, originelle Kostüme zusammen mit dem Schaupieltalent der einzelnen Darsteller zogen die Zuschauer in ihren Bann.

Ebenfalls eine Mini-Musical präsentierten die Singsekten. Sie zeigte dieses Jahr Szenen aus dem mittelalterlichen Leben. Die Melodien von ABBA wurden dazu mit neuen Texten versehen und auch der Spielmann wurde vor neue Herausforderungen gestellt. So sollte er auf seiner Flöte das Lied „Rauchschwaden über dem Wasser“ zum besten geben, was zu einer ganz neuen Version von „Smoke on the water“ führte. Doch nach dem Motto: „Is die Flöt’ aus purem Gold, sind dir alle Frauen hold“, konnte dem Musikanten nichts passieren. Für die fröhliche Stimmung im Saal sorgten neben den Aktiven von Blau-Silber auch die beiden Musiker Patrick Embach und Matthias Vormehr als Duo PM. Sie brachten mit Fastnachtsklassikern wie dem „Heut is’ so ein schöner Tag“ und „Cowboy und Indianer“ das Publikum in Schwung.

Nicht fehlen durfte natürlich auch ein Männerballett. Sabine Madaj hatte sich für die Tänzer etwas ganz besonderes ausgedacht: Zu „It’s raining men“ schwebten gar noch Männer vom Himmel. Enttäuscht zeigten sich einige Frauen am Ende nur, dass die langen schwarzen Regenmäntel noch eine ganze Tracht verbargen und nicht wie vermutet, eine knappe Badehose. Über solch leichte Bekleidung durften sich dann aber die Männer im Saal bei der Darbietung der jungen Tänzerinnen von D-Dutzend freuen. In sexy Outfits philosophierten die Damen über die traurigen Unglücksfälle durch die ihre Männer zu Tode gekommen seien – da lief doch der eine zufällig zehnmal ins Küchenmesser und der andere vertrug den Cocktail nicht, nur weil Arsen beigemischt war – so ein Pech. Aber dennoch, spätestens bei „Voulez-vous couchez avec moi“ war alles verziehen und die ersten Männer standen auf den Stühlen. Beim Dirndl Schwälbchen suchte die Gernsheimer Carmen N. in ihrer Casting Show dann den Top Act für das Finale bevor die Ice Breaker das Mikro übernahmen. Und obwohl die Show am Ende doch um einiges länger dauerte als geplant, verging die Zeit bei dem kurzweiligen und abwechslungsreichen Programm wie im Flug.

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