Garten-Natur-Tiere, Seeheim-Jugenheim

Klaus Wiegandt wohnt seit einigen Jahren in Malchen. Foto: soe
15. September 2022 

Nachhaltigkeit, Energiewende, Ukrainekrieg

Klaus Wiegandt hielt einen Vortrag bei den Wühlmäusen

MALCHEN, September 2022 (meli), Klaus Wiegandt wurde 1939 in Stettin geborgen, wuchs in Hameln auf und lebt seit einigen Jahren in Malchen. Im Alter von 60 Jahren legte Wiegandt den Vorstandsvorsitz der Metro AG nieder, gründete im Jahr 2000 die Stiftung „Forum für Verantwortung“ und engagiert sich seitdem in der Nachhaltigkeitsdebatte. Von 2002 bis 2012 sowie 2014 organisierte die Stiftung jährlich ein wissenschaftliches Kolloquium, dessen Beiträge in einer von Wiegandt als Herausgeber betreuten, eigenen Buchreihe „Mut zur Nachhaltigkeit“ beim S. Fischer Verlag erschienen. Seit 2012 veranstaltet die Stiftung ein Kolloquium für Nachwuchswissenschaftler. Dazu setzt sich die Stiftung für Projekte in den Bereichen Waldschutz, Renaturierung und Wiederaufforstung ein. Seit 2013 vergibt die Stiftung gemeinsam mit Zeit Wissen den Preis „Mut zur Nachhaltigkeit“.
Wiegandt ist eng verbunden mit der Asko Europa-Stiftung und der Europäischen Akademie Otzenhausen. (Quelle: Wikipedia)

Klaus Wiegandt hat über 20 Bücher zum Thema Nachhaltigkeit herausgebracht und wird so oft zu Vorträgen eingeladen, dass er normalerweise nur referiert, wenn mindestens 200 Personen zu erwarten sind. Da er in Malchen wohnt, machte er bei den Wühlmäusen eine Ausnahme. Immerhin kamen 40, vorwiegend erwachsene, Zuhörer. Klaus Wiegandt hatte sein eben erschienenes Buch „3 Grad mehr“ mitgebracht. Eine Erwärmung der Atmosphäre von nur 1,5 Grad wäre wichtig, so Wiegandt. Bei den jetzigen laschen Anstrengungen leider nicht erreichbar. Realistischer sei eine Erwärmung um 3 Grad.

Da sich das Land schneller erwärmt, als die tiefen Ozeane, bedeutet das für die küstenfernen Landgebiete eine Erwärmung von 6 Grad. Von allen Wasserflächen verdunstet immer mehr Wasser, dass aber ungleich verteilt als Niederschlag wieder auf die Erde kommt. Deshalb gibt es katastrophale Dürren und Überschwemmungen. Große landwirtschaftlich genutzte Flächen gehen verloren. Viele Gebiete werden unbewohnbar. Enormes Artensterben, Hungertote, Klimawanderungen und Kriege sind die weiteren Folgen. Nicht unrealistisch ist die Annahme, dass sich die Zahl der Menschen von 10 Milliarden auf eine Milliarde verringert. Wie viel Leid hinter so einer dürren Zahl steckt, ist kaum vorstellbar.

Die Möglichkeiten unseren schönen Planeten kaputt zu machen, waren nie so groß wie heute. Aber auch die Möglichkeit ihn zu erhalten, waren nie so groß. Die fossilen Energieträger müssen schnell durch die Nutzung von Wind, Sonne und anderen nachhaltigen Energieträger ersetzt werden. Es müssen Moore wieder vernässt und Flächen aufgeforstet werden. Das muss vor allen in den Tropen passieren, weil dort die Bäume schneller wachsen als bei uns. Finanzieren müssen das aber die Verursacher, die reichen Industrienationen.

Auch jeder einzelne kann etwas für den Erhalt unserer schönen Erde tun. Mehr Fahrrad fahren und zu Fuß gehen, den ÖPNV benutzen. Fahrgemeinschaften bilden, nicht so schnell fahren, sich ein sparsameres Auto zulegen und generell Energie sparen und auf unnötige Ausgaben verzichten, was vor allem den Kauf von Autos und Kleidung betrifft. Denn auch wenn ein T-Shirt noch so billig ist, es wurde mit viel Energie hergestellt. Außerdem sollte man eine Partei wählen, die nicht nur so tut, um Wählerstimmen zu gewinnen, sondern die Energiewende wirklich will, so Klaus Wiegandt.

Wir leben jetzt in einem nie da gewesenden Luxus, wissen was gemacht werden muss und haben noch die Mittel, den schönsten bekannten Planeten zu retten. Das sollten wir für unsere Kinder, Enkel und Urenkel tun.