Oldtimer-Schau in Hähnlein: Ein Fest für Motorenliebhaber
„Alles was brummt“ begeisterte mit über 500 historischen Fahrzeugen tausende Besucher
ALSBACH-HÄHNLEIN, Mai 2025 (raha), Schon früh am Sonntagsmorgen des 13. April konnte man ungewohnte Geräusche in Hähnlein hören. Das Tuckern von Motoren war deutlich zu vernehmen. „Alles was brummt“ – es war wieder soweit. Alle zwei Jahre im Frühjahr stellt die örtliche Interessengemeinschaft für historische Fahrzeuge diese Veranstaltung auf die Beine.
Etwa 500 historische Traktoren, Old- und Youngtimer- Autos, Motorräder, Fräsen und Fahrräder wurden durch ihre Besitzer auf dem Marktplatz und in der angrenzenden Marktstraße dem geneigten Publikum vorgestellt. Das Wetter zeigte sich von seiner guten Seite, obwohl etwas Regen vorhergesagt war. Sichtlich stolz präsentierten die Hobby- Sammler aus der näheren und weiteren Umgebung ihre Schätze und mehrere tausend Besucher waren von den zum Teil sehr seltenen Fahrzeuge begeistert.
So war unter anderem bei den Autos ein Reliant Scimitar zu bewundern. Dieses seltene britische Fahrzeug aus den 70er Jahren ist mit einem Ford- Sechszylinder- Motor und einer Glasfiberkarosserie ausgestattet. Die Form erinnert an einen Kombi, was später von anderen Herstellern als Anregung aufgenommen wurde, wie zum Beispiel beim BMW Touring. Ein weiteres Highlight unter den Autos war eine sechstürige Mercedes E- Klasse-Langversion, von der nur 1500 Stück gebaut wurden. Das hervorragend restaurierte Audi Coupe des Hähnleiner Sammlers Helmut Werner durfte natürlich auch nicht fehlen. Noch etliche weitere Old- und Youngtimer waren vor der Sport- und Kulturhalle zu bewundern. Auf dem Platz vor der „Anstalt“ waren die Motorräder aufgereiht.
Neben vielen Harleys waren mehrere Honda CB`s mit zwei und vier Zylindern aus den 70er Jahren zu bestaunen. Auch ein Schwalbe-Sammler aus Schwanheim war mit seinen Fahrzeugen vertreten. Die Roller-ähnlichen Gefährte aus dem Suhler Simpson- Werk erfreuen sich wachsender Beliebtheit in den Fachkreisen. Die bekannten Kornwestheimer „Kreidler Florett“ aus den 70er Jahren gab es gleich mehrfach zu bestaunen. Außerdem noch einige NSU Max aus den 50er Jahren und viele weitere Zweiräder, deren Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde. Vor der alten Feuerwehr hatten sich einige Fräsen-Fahrer mit ihren speziellen Ackerbau-Geräten versammelt. Bekannte Marken wie Agria und Holder waren dabei.
Die Mitglieder des Radsportvereins hatten ihre Vereins-Sammlung an der Seite der Sport- und Kulturhalle aufgebaut, darunter ein Hochrad, eine Draisine und verschiedene historische Kunst- sowie Radballräder mit Holzfelgen.
Die abgesperrte Marktstraße war von der Raiffeisenbank bis zur Ecke Rodauer Straße voll mit aufgereihten alten Schleppern. Die ganze Bandbreite der einstigen deutschen Traktoren-Produktion war zu sehen, darunter das bekannte Fendt-Dieselross aus Marktoberdorf, der luftgekühlte 11er Deutz-Einzylinder aus Köln, außerdem der Ursus, ein polnischer Lizenznachbau des berühmten Lanz-Bulldogs aus Mannheim und auch die schon lange unter gegangene zweite Firma Lanz aus Aulendorf war mit ihren Kleinschleppern der Marke „Hela“ vertreten.
Wuchtig kam der große „Schlüter“ in Grün daher. Die ehemalige Traktorenfirma aus München setzte auf Großschlepper mit viel Leistung und absoluter Robustheit, genauso wie die nach Raubtieren benannten „Eicher“-Traktoren aus dem oberbayrischen Forstern mit ihren Gebläse-gekühlten Reihen- Motoren und natürlich die unverwüstlichen „Güldner“- Schlepper aus Aschaffenburg. Auch die amerikanischen Marken IHC-Mc Cormick, Massey-Ferguson und John Deere waren auf der Marktstraße vertreten. Auf dem frisch gepflasterten Platz vor dem neuen MVZ gab es unter anderem Unimogs, Magirus- und Hanomag- LKW`s sowie historische VW- Busse der Baureihe T 1 zu bestaunen.
Viele Gäste schlenderten den ganzen Vormittag über den Marktplatz und die angrenzende Marktstraße und konnten sich nicht satt sehen an den aufgereihten Schmuckstücken aus der Fahrzeuggeschichte. Man konnte auch fachsimpeln mit den Besitzern und Sammlern. Dabei vergaß mancher vollkommen die Zeit.
Am Nachmittag löste sich die ganze Show langsam wieder auf und die Aussteller machten sich nach und nach auf den Heimweg. Einige blieben jedoch bis zum Abend. Für das leibliche Wohl der Besucher und Sammler sorgten die Radsportler mit Spießbraten und Saumagenburger vor der Radfahrerhalle, der Karnevalverein im Faselstall hielt Bratwurst und Steaks für die Gäste bereit und der Verein „Mädde drin“ im Dorfgemeinschaftshaus versorgte die Besucher mit Kaffee und Kuchen.
Die Verantwortlichen der IG „Alles was brummt“ um Tom Galler und Tobi Flauaus waren zufrieden mit dem Tag. Diese Veranstaltung war wieder mal ein Highlight und die Fans freuen sich schon auf das nächste Treffen am zweiten Sonntag im April 2027.