Alsbach-Hähnlein, Sport

Vor der Finalrunde wurden die zehn Mannschaften mit einem Einzug in die Halle präsentiert. Foto: soe
15. Oktober 2023 

Radsport in Vollendung: Weltcup im Radball beim RSV Hähnlein

400 begeisterte Zuschauer verfolgten die spannenden Spiele der Rad-Elite | Hähnleiner belegten den 9. Platz vor den Japanern

ALSBACH-HÄHNLEIN, Oktober 2023 (raha), So eine große Veranstaltung hatten die Mitglieder des Hähnleiner Radsportvereins „Solidarität“ noch nicht gestemmt: Am 2. September hatte man zu einem Radball-Weltcup-Turnier in die örtliche Sport- und Kulturhalle eingeladen. Zwei Jahre vorher hatten sich die „Radfahrer“, wie der Verein auch genannt wird, bei der UCI (Union Cyclists International) für diesen Event beworben. Im letzten Jahr kam die Zusage des Radfahrer-Weltverbandes durch UCI-Kommissar Hans-Peter Flachsmann aus der Schweiz.

Vor dem Termin Anfang September gab es einiges zu organisieren: Tribünen und Lichtshow wurden bestellt, Sponsoren an Land gezogen uvm. Der zweite Vorsitzende des RSV, Loris Conrath, hat dabei die meiste Arbeit mit seinem Team geleistet. Als Lohn erhielt er zusammen mit seinem Bruder Marvin eine „Wildcard“ zur Startberechtigung in diesem Weltklasse-Wettbewerb. Neun Mannschaften hatten sich neben den Hähnleinern für den Weltcup qualifiziert, darunter die aktuellen Weltmeister Andre und Raphael Kopp aus dem niedersächsischen Obernfeld bei Göttingen. Auch der achtfache Weltmeister Patrick Schnetzer mit seinem Partner Stefan Feuerstein aus dem österreichischen Dornbirn war in Hähnlein mit von der Partie. Außerdem noch eine weitere Mannschaft aus Dornbirn, Spitzenmannschaften aus Frankreich (Dorlisheim), Tschechien (Pilsen und Zlin), der Schweiz (Winterthur) und aus Japan (Osaka) sowie die deutschen Spitzenradballer Marius Hermanns und Sven Holland-Moritz aus Willich-Schiefbahn.

Gleich das erste Spiel bestritten die Hähnleiner gegen die Vorjahres- Weltmeister aus Dornbirn. Ziel war es, nicht zweistellig zu verlieren und ein Tor zu schießen. Die Vorgabe ging in Erfüllung, mit 2:9 musste man sich aber dem Team mit Patrick Schnetzer geschlagen geben.

So lagen die Hähnleier nach der Vorrunde in ihrer Gruppe auf dem letzten Platz und kamen im Final- Spiel um Platz 9 gegen die jungen Japaner Tokuhiro Noburo und Uramoto Taiga aus Osaka. Die beiden Jungs aus Fernost waren noch etwas Jetlag geplagt und mussten sich den Conrath-Brüdern mit 3:4 geschlagen geben. Im Halbfinale kam es zur WM-Revanche zwischen Dornbirn 1 und Obernfeld. Hier zeigten die Dornbirner ihre ganze Klasse und schlugen die amtierenden Weltmeister mit 5:2. Das andere Halbfinale bestritt Schiefbahn gegen die Tschechen aus Zlin. Hier behielt Zlin mit 3:4 die Oberhand und zog ins Finale ein.

Im umjubelten Endspiel zeigten die beiden Vorarlberger, was sie wirklich draufhaben und deklassierten Tomas Horak und Radek Adam aus der Kleinstadt bei Brünn mit 12:3 deutlich. Die weiteren Platzierungen waren der dritte Platz für Schiefbahn, die Obernfeld im kleinen Finale 7:4 schlugen, 5. Dorlisheim, 6. Pilsen, 7. Dornbirn 2 und den achten Platz holte sich der RC Winterthur vor Hähnlein und Osaka.

Etwa 400 Zuschauer waren den ganzen Tag über verteilt in der Sport- und Kulturhalle anwesend und begeisterten sich für diesen tollen Sport. Draußen auf dem Marktplatz hatte man einen Getränkestand und ein Festzelt aufgebaut, auch dort ging es den ganzen Tag hoch her. Besonders die Gäste aus dem oberhessischen Albungen, einem kleinen Radsport- und Tischtennis-Dorf bei Eschwege, hatten den Bierstand für sich deklariert und den RSV-Vorsitzenden Ralf Habich zu einem Gegenbesuch an die Werra eingeladen.

Auch die Polit-Prominenz war zugegen, morgens kam Landrat Klaus-Peter Schellhaas vorbei, die RSV-Jubiläums-Schirmherrin Heike Hofmann war genauso anwesend wie der CDU-Landtagskandidat Maximilian Schimmel und Bürgermeister Sebastian Bubenzer, der selbst in seiner Jugend Radball gespielt hatte. Nach der Siegerehrung gab es noch eine Radball-Party bis spät in die Nacht. Alle Radballer sagten hinterher, dass sie gerne wieder nach Hähnlein kommen würden. Auch „Habi“ Flachsmann von der UCI war begeistert von der Gastfreundschaft und der Stimmung in Hähnlein. Die RSV-Macher waren sich hinterher einig: Das war nicht der letzte Weltcup bei uns! Die ganze Veranstaltung war eine Werbung für den Radballsport, Werbung für den Verein und Werbung für Alsbach-Hähnlein!