Auto und Mobiles, Zwingenberg und Rodau

Florian Quante, Inhaber des QTQ KFZ-Meisterbetriebs, gewann das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Das Team rund um QTQ bedankt sich bei allen Sponsoren und Unterstützern, die trotz der schwierigen Coronazeiten helfend zur Seite stehen. Das sind Mainhattan Wheels GmbH, Crew Knüttel Motorsport, Seib Industrie GmbH, Fuchs Motorenöle, Wasserschaden Profis und Albert Wolf von Getränke Wolf Alsbach. Foto: Eva M. Wicht
11. November 2020 

Sieg in der grünen Hölle

Rennfahrer Florian Quante gewinnt 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring

ZWINGENBERG, November 2020 (erh), Für Florian Quante ist die legendäre Nordschleife des Nürburgrings aufgrund ihres Streckenprofils die „vielleicht schönste Rennstrecke der Welt.“

Die Rundendistanz von 20,8 Kilometern, knapp 300 Meter Höhenunterschied, 73 Kurven und viele Kuppen machen die Nordschleife zu einer Herausforderung – und zu einem Erlebnis für jeden Rennfahrer, findet der gebürtige Bensheimer. „Es macht einfach riesigen Spaß, dort zu fahren.“

Dem Kraftfahrzeugtechniker-Meister, der in Zwingenberg eine eigene Werkstatt betreibt und seit 2013 Autorennen fährt, liegt die sogenannte „grüne Hölle“ in der Eifel. Mit seinem BMW ist der 34-Jährige im Tourenwagen-Motorsport häufig auf dem Nürburgring unterwegs. In den Rennformaten RCN (Rundstrecken-Challenge Nürburgring) und NLS (Nürburgring Langstrecken-Serie) ist er mehrfacher Klassensieger. Im letzten Jahr landete er in der RCN-Gesamtwertung punktgleich mit dem Champion auf dem zweiten Platz. In dieser Rennkategorie hält Quante in der V5-Klasse (seriennahe Automobile mit einem Hubraum bis zu drei Liter) mit 7:55 Minuten den aktuellen Rundenrekord für die Nordschleife.

Zusätzlich zu den RCN- und NLS-Wettbewerben startet Florian Quante beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Nach einem ersten Erfolg 2016 glückte ihm im September mit seinem eigenen Rennstall „QTQ-Race-Performance“ bei diesem Klassiker des Motorsports der zweite Sieg in der Kategorie V4 (bis 2,5 Liter Hubraum). Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Jürgen Huber, Oliver Frisse und Simon Sagemeister fuhr er mit dem 230 PS-starken QTQ-BMW bei schwierigen Wetterbedingungen ganz oben aufs Podium. „Es war teilweise heftig“, blickt Quante auf die ausgiebigen Regenfälle zurück, die eine über neunstündige Unterbrechung des Rennens erforderlich machten. Nach dem Re-Start und wechselnder Führung übernahm Florian Quante mit Anbruch der letzten Rennstunde das Steuer im QTQ-BMW. Zu diesem Zeitpunkt lag die Zwingenberger Equipe mit 30 Sekunden Rückstand auf den Führenden auf Platz zwei in ihrer Klasse. Runde für Runde näherte Quante sich dem vorne liegenden Fahrzeug, schob sich schließlich an die Spitze und baute den Vorsprung auf komfortable drei Minuten aus.

Kurz vor dem Ende des Rennens überließ Quante bei inzwischen abgetrocknetem Kurs das Cockpit einem anderem Piloten aus seiner Crew, der das QTQ-Auto nach 68 absolvierten Umläufen als V4-Sieger ins Ziel brachte. Der Erfolg bei einem 24-Stunden-Rennen ist eine Teamleistung, betont Florian Quante. „Die Fahrer müssen nach ihren Fähigkeiten richtig eingesetzt werden.“ Er selbst kommt mit Mischverhältnissen, wechselnden Bedingungen auf der Strecke, besonders gut zurecht, erklärt er.

Der Motorsport bestimmt auch einen großen Teil seines beruflichen Alltags. In seiner Zwingenberger Werkstatt bietet Quante Reparaturen aller Art und Inspektionen an allen Fahrzeugtypen an, zusätzlich hat er sich auf Rennautos spezialisiert. Dazu gehört die Umwandlung von BMW-Serienfahrzeugen in Rennboliden. Und natürlich schraubt Florian Quante am eigenen Rennauto herum, um es für die nächste Wettfahrt zu präparieren. Steht ein Rennen in der grünen Hölle an, wird das Fahrzeug auf den QTQ-Race-Performance-Truck verladen. Mit dem 40-Tonner werden Mensch, Maschine und mobile Werkstatt dann zum Nürburgring transportiert.