Bickenbach

Über viele Besucher freuen sich (v.li.) Schriftführerin Karin Völger, die erste Vorsitzende Margit Franz und Kassenwartin Beate Eiden. Foto: soe
03. Juni 2022 

Sonderausstellung zeigt Sammelleidenschaft

„Bickenbach sammelt“ ist noch bis zum 12. Juni im Kolb‘schen Haus zu sehen

BICKENBACH (miri), Was sammeln die Bürger in unserem Ort? Diese Frage stellten sich die Mitarbeiter des Geschichts- und Museumsvereins Bickenbach und konzipierten daraus die neue Sonderausstellung „Bickenbach sammelt“. Das Thema solle die Vielfalt dessen zeigen, was Menschen zusammentragen, um sich daran erfreuen, sagt Margit Franz, die erste Vorsitzende des Vereins. „Die Idee dazu war schon länger in unseren Köpfen, denn wir wollten gerne einmal zeigen, was die Bürger alles sammeln. Es ist interessant zu sehen, welche Sammelleidenschaften es gibt.“ Anfang des Jahres starteten sie einen Aufruf und baten alle Sammler und Großsammler, sich beim Verein zu melden.

Wie Margit Franz weiß, ist es meistens so, dass Menschen, die etwas sammeln, nicht genug Material haben, um einen ganzen Ausstellungsraum zu füllen, dass ihre Objekte aber durchaus für eine Vitrine ausreichen und man so mit mehreren Teilnehmern eine vollständige Ausstellung zusammenbekommt. „Der Hintergedanke war außerdem, dass Teilnehmer, die Freude daran haben, ihre eigene Vitrine zu gestalten, für uns vielleicht auch als Helfer für andere Ausstellungen zu gewinnen sind.“ So wie es aktuell aussehe, sei dies zwar nicht der Fall, Vitrinen für die aktuelle Ausstellung konnten aber reichlich gefüllt werden.

Insgesamt sind bei der Sonderausstellung 15 verschiedene Sammlungen zu bewundern, darunter Salz- und Pfefferstreuer aus aller Welt, Elefanten, Eulen, Papierpuppen, Blechspielzeug – zum Teil aus historischen Epochen – Schlüsselanhänger aus aller Welt und Bierdeckel – laut Margit Franz „sehr beliebte Sammelobjekte“. Eines der Highlights der Ausstellung ist eine digitale Sammlung von Presseartikeln, die sich inhaltlich um Bickenbach drehen. „Ein Sammler hat dafür Artikel der letzten 20 Jahre aus verschiedenen Zeitungen eingescannt und eine Diashow konzipiert. Diese läuft während der Ausstellung im Hintergrund – auf Wunsch und gegen eine Spende an den Verein, können einzelne Artikel auch ausgedruckt werden.“Die Ausstellung, die seit dem 24. April jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr im Bickenbacher Museum im Kolb‘schen Haus zu sehen ist, soll laut der Vereinsvorsitzenden dazu anregen, auch selbst zu sammeln.

„Die Ausstellungsstücke zeigen, was man alles sammeln kann und welche Freude dies auslöst.“ Wie sie berichtet, werde nach wie vor gesammelt, „gerade in der heutigen Zeit, in der Menschen relativ früh aus dem Arbeitsleben austreten und eine neue Beschäftigung suchen“. Sammler seien aber nicht nur ältere Menschen, im Gegenteil: Das Alter sei hier sehr gemischt. „Es fängt in einem Alter Ende 40, Anfang 50 an, aber natürlich gibt es auch etliche Senioren, die etwas sammeln – das liegt unter anderem daran, dass sie mehr Zeit haben“, so Franz. Es sei ähnlich wie beim Betrieb des Museum, denn auch hier könne schwer tätig sein, wer noch voll berufstätig sei – „die Arbeit erfordert Zeit.“ Seit über 50 Jahren gibt es laut Margit Franz in Bickenbach ein Museum. Ursprünglich an einer anderen Stelle und als „Heimatmuseum“ konzipiert, wartet es heute nicht nur mit einer breiten Basis historischer Themen auf, sondern erfreut sich auch dem wachsendem Interesse der Bevölkerung.

Das Museum wird von Beginn an komplett ehrenamtlich betrieben, die Ausstellungen kosten keinen Eintritt. Spenden sind im Verein daher immer sehr willkommen und gerade aktuell auch dringend nötig, wie Margit Franz sagt. „Wir haben gerade ein Großprojekt anstehen – die Restauration einer historischen Fahne, die viel Geld kostet.“

Die Sonderausstellung „Bickenbach sammelt“ dauert noch bis zum 12.6. und ist jeden Sonntag zwischen 15-17 Uhr geöffnet. Es können außerdem Termine vereinbart werden, gerne auch für Gruppen. Weitere Infos und Kontaktdaten gibt es unter www.museum-bickenbach.de.