Bauen und Wohnen, Zwingenberg und Rodau

Das Gewerbegebiet „Westlich der Platanenallee“ wächst um drei weitere Areale. Foto: soe
06. Juli 2022 

Stadt baut Wirtschaftsstandort aus

In Zwingenberg wird das Gewerbegebiet westlich der Platanenallee erweitert

ZWINGENBERG, Juli 2022 (tt), Die ersten Grundstücke sollen noch in diesem Jahr entwickelt werden. Drei Areale sind bereits verkauft, zwei weitere waren – zumindest Mitte Mai – noch zu haben. Das Gewerbegebiet „Westlich der Platanenallee“ wächst weiter. Mit der Erschließung der prominent und sehr verkehrsgünstig gelegenen Fläche nahe der Autobahn will die Stadt Zwingenberg anspruchsvolle Unternehmen ansprechen, die sich in der ältesten Stadt an der Bergstraße ansiedeln möchten.

Zwei ortsansässige Firmen haben bereits einen Zuschlag erhalten, wie Bürgermeister Holger Habich bei einem Pressetermin vor Ort erklärte. Hinzu kommt ein weiteres Unternehmen aus dem Bausektor, das sich hier niederlassen wird. Der Rathauschef betonte in diesem Zusammenhang auch den Wert der lokalen Gewerbeflächen, die in der Stadt grundsätzlich knapp sind – allein aufgrund der kompakten Gemarkungsfläche. Um so wichtiger erachtet es Habich, dass die wenigen Filetstücke langfristig gut angelegtes Terrain sind und der Stadtkasse als dauerhaft sprudelnde Gewerbesteuerquelle dienen. „Wir prüfen daher genau, wem wir was verkaufen“, sagte er beim Startschuss der Gebietserweiterung, bei der auch das obligatorische rot-weiße Flatterband zerschnitten wurde.

Bei dem Gebiet handelt es sich um ein rund 25.000 Quadratmeter großes Areal in direkter Nachbarschaft zur Kreisstraße 67, der Autobahn 5 und der Platanenallee. Als ökologische Ausgleichsfläche für die Maßnahme dient ein Renaturierungsprojekt im Bereich des Horstgrabens in Rodau in einer Größenordnung von zirka23.000 Quadratmetern. Beim Entwässerungssystem habe man sich für eine neue Lösung entschieden, so Habich: das Schmutzwasser gelangt über den Abwasserkanal in die Kläranlage, während das Niederschlagswasser versickern und auf diese Weise wieder in den natürlichen Kreislauf gelangen soll.

Bei der Vermarktung der Grundstücke habe die Stadt aber nicht nur zahlungskräftige Unternehmen im Visier und somit einen attraktiven „return on investment“, sondern auch sichere Arbeitsplätze für die nächsten Jahre, so Stadtverordnetenvorsteher Andreas Kovar, der darauf hofft, dass es die künftigen Gewerbesteuerzahlungen der Stadt ermöglichen werden, den Ausbau der kommunalen Infrastruktur zu finanzieren. Die Gewerbegebietserweiterung sei von einer breiten Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung mitgetragen worden, sagte er. Nur sechs Parlamentarier hatten dagegen votiert. „Solche Standorte sind sehr gesucht“, so Kovar.

Der Bürgermeister dankte unter anderen der zuständigen Baufirma, dem Planungsbüro, der GGEW AG und dem Bauhof des Zweckverbands Kommunale Dienste (ZKD) Alsbach, Hähnlein, Zwingenberg für die bislang flotte Umsetzung des Projekts, das im Herbst mit der konkreten Erschließung durch die drei Unternehmen sichtbar werden soll. Bislang ist bei der Umsetzung des zweiten Bauabschnitts lediglich die Zufahrtsstraße erkennbar. Tiefbauarbeiten und Glasfasernetzverlegung sind abgeschlossen. Die Bauzeit wird mit rund sieben Monaten angegeben.

Wenn die benachbarten Hochspannungsmasten wie geplant näher an die A5 verlegt werden, könnte dieser Bereich noch weiter und vor allem auch höher bebaut werden, so Andreas Kovar. Die Pläne zur Trassenverlegung befinden sich noch in der Offenlage. Mit einer uneingeschränkten Nutzungsmöglichkeit in der gesamten Fläche sei daher kaum vor 2024 zu rechnen.