Teresa Fischer räumt am Erlensee auf
Bickenbacher Grundschülerin entsorgt Müll | Plakate für Umweltschutz
BICKENBACH, Dezember 2020 (erh), Teresa Fischer hat sich ziemlich geärgert bei einem kürzlichen Ausflug zum Erlensee. Grund für die Empörung der sechsjährigen Bickenbacherin: Jede Menge Müll rund um den See.
„Das war nicht schön“, erzählt sie von diesem unerfreulichen Anblick. Zigaretten-Kippen, Plastik-Verpackungen aller Art, Fast Food-Boxen listet Teresa die Palette an ekligen Fundstücken auf.
Einige Tage nach dieser wenig erbaulichen Stippvisite machte sich Teresa wieder auf den Weg zum Erlensee. Für diesen Besuch hatte sie sich einige „Helfer“ organisiert. Papa Christian und Oma Helga Heger zählten zum Team. Ausgerüstet mit Müllsäcken und Handschuhen – beides hatte Oma Helga besorgt – machte sich das Trio an die Abfallentsorgung rund um das Gewässer.
„Es war Teresas Idee“, sagt Lucia Fischer zum Tatendrang ihrer Tochter. Initialzündung für die Aktion am See war eine abendliche Nachrichtensendung, in der über Umweltaktivisten berichtet wurde, die sich aus Protest gegen den Ausbau der A 49 von einer Autobahnbrücke abseilten. Teresa fand, das Müll sammeln am Erlensee besser wäre als diese Form der Brückenakrobatik.
Zuhause achtet Teresa sehr darauf, dass ihre Eltern und ihre dreijährige Schwester Lena gewisse Umweltstandards einhalten. „Sie macht uns richtig Druck“, meint Lucia Fischer mit einem Schmunzeln. „Aber das ist gut so, dann achten wir noch mehr darauf.“ Plastikverpackungen werden hinterfragt und kritisiert, ein Baumleimring zur Ameisenabwehr störte Teresa. „Der Schutz von Bienen und Insekten ist ihr sehr wichtig“, sagt Lucia Fischer. Zu Weihnachten wünscht sich Teresa einen Insekten-Hotel für den Garten. Wird dieser Wunsch erfüllt? „Das weiß nur das Christkind“, antwortet Lucia Fischer.
Den Input für die Umweltthemen erhält Teresa aus verschiedenen Quellen, vermutet Lucia Fischer. „Schule, Medien und wir sprechen auch zuhause darüber.“ Teresa erklärt ihr Engagement für die Umwelt mit einem knappen „einfach so“.
Der Erlensee ist übrigens nicht der einzige Einsatzort von Teresa und ihren „Mitarbeitern“. Das Rheinufer in Gernsheim wird ebenfalls als Müllhalde benutzt, wie die junge Umweltschützerin bei einem Spaziergang mit Oma Helga festgestellt hat. An beiden Orten will Teresa mit selbstgemalten Plakaten auf den Schutz der Umwelt und die Vermeidung von Müll aufmerksam machen. Fertiggestellt sind die Werke bereits, das Anbringen scheitert bislang an leichten technischen Schwierigkeiten. Lucia Fischer: „Die Plakate müssen wetterfest sein, Folieren geht wegen des Plastiks natürlich nicht. Wir sind noch auf der Suche nach einer praktikablen Lösung.“
