Alsbach-Hähnlein

Den Schmieden auf der Spur: Rebecca und ihre Freundinnen zerkleinern Kohle und Alina übt sich im Schmieden. Foto: ewi
01. September 2020 

Tour zu Burgen und Bergen

Alsbach-Hähnleiner Ferienspielkinder erwandern Sehenswürdigkeiten der Region

ALSBACH-HÄHNLEIN, September 2020 (erh), Jasmin saß auf dem Boden im Schatten eines Baumes auf dem Parkplatz des Bürgerhaus Sonne und sah ein wenig müde aus. Es habe sehr viel Spaß gemacht, das viele Laufen sei aber ziemlich anstrengend gewesen, erzählte die Neunjährige.

Was hat ihr am besten gefallen? „Die Spiele und Eis essen.“ Luisa (9) fand es „am schönsten“, dass sie viel Zeit mit ihrer Cousine Mala verbracht hat. Erik (8) mag Fußball sehr, Wandern ist für ihn okay. Während der vergangenen Tage hätte er sich mehr kicken und weniger laufen gewünscht. Zwei Wochen Ferienspiele der Gemeinde Alsbach-Hähnlein lagen an diesem sommerlichen Freitagmittag im Juli hinter Jasmin, Luisa, Erik und weiteren Kids. Rund 70 Kinder im Alter von sieben bis zehn Jahren nahmen in diesem Jahr an der Veranstaltung unter der Überschrift „Burgen und Berge an der Bergstraße“ teil – ein Motto, das sich eher nach Wandern, als nach Fußball anhörte. Für Erik war es dennoch in Ordnung. „Ja, war schön.“ Alsbacher Schloss, Burg Frankenstein, Auerbacher Schloss, Starkenburg Heppenheim und Melibokus waren unter anderem auf der Liste der Ausflugsziele der Ferienspiele-Crew notiert.

Corona-bedingt waren die Teilnehmer in fünf Einzelgruppen mit maximal 15 Kindern plus Betreuern eingeteilt. Unterwegs waren die Mannschaften an der Bergstraße meist zu Fuß, manchmal auch per Bus. Standorte der Gruppen waren unterschiedliche Räumlichkeiten im Bürgerhaus und den Jugendzentren mit jeweils separaten Ein- und Ausgängen. Ursprünglich hätten die Ferienspiele in diesem Jahr unter dem Slogan „Die Kochlöffelbande“ stehen sollen; die Covid-19-Pandemie machte diese Planungen zunichte.

Die Gemeinde Alsbach-Hähnlein entschloss sich trotz der besonderen Bedingungen dazu, ein Alternativprogramm auf den Weg zu bringen. „Uns als Gemeinde war es nach den Einschränkungen des Lockdowns wichtig, den Eltern Raum zur Erholung und den Kindern Abwechslung bieten zu können“, erklärte Bürgermeister Sebastian Bubenzer die Intention für die Durchführung der Ferienspiele.

Gemeinsam mit dem Team der Jugendförderung (Carolin Gottschalk, Ralf Winkel, Herbert Reeg) wurde im Rathaus eine neue Konzeption ausgearbeitet – eine ziemlich gute, wie Sebastian Bubenzer meinte. „Unsere Region bietet sehr viel, das war eine tolle Gelegenheit für die Kinder, die Sehenswürdigkeiten ihrer Heimat kennenzulernen.“ Dass diese Art der Heimatkunde bei den Kids sehr gut ankam, wusste Bubenzer aus den Berichten seiner ältesten Tochter, die an den Ferienspielen teilnahm. „Sie war begeistert, und abends immer ziemlich müde.“ Auch andere Rückmeldungen, die beim Verwaltungschef während des laufenden Events eingingen, waren durchweg positiv. „Die Reaktionen und der Verlauf zeigen, dass es die richtige Entscheidung war, die Ferienspiele auch in diesen schwierigen Zeiten auszurichten.“

Ein ähnliches Fazit zog Ralf Winkel von der Jugendförderung der Gemeinde. „Wir hatten schon ein wenig Bauchschmerzen, aber es ist alles reibungslos gelaufen.“ Es war nicht allein die Einhaltung der Kontakt-, Abstands- und Hygieneregeln, die dem Jugendpfleger im Vorfeld einige Sorgen bereitet hatte, sondern auch das Verhalten der Jungen und Mädchen. „Die Kinder sind aus einer außergewöhnlichen Situation zu uns gekommen“, verwies Winkel in diesem Zusammenhang auf die durch den Lockdown ungewöhnlichen Voraussetzungen. Die anfängliche Zurückhaltung einiger Kids habe sich allerdings rasch gelegt, so Winkel.

Eine Beobachtung, die auch Mareike (19) machte, die zum dritten Mal als Betreuerin bei den Ferienspielen dabei war. „Die Kinder waren am Anfang ein bisschen unsicher, das ist beim gemeinsamen Spielen aber schnell verflogen.“