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Marlen Merschroth wird bei ihrer Arbeit von den beiden ausgebildeten Therapiebegleithunden Ylvie und Sola unterstützt. Foto: meli
15. Oktober 2020 

„TriaLog“ – Praxis für tiergestützte Lern- und Reittherapie in Pfungstadt-Hahn

Marlen Merschroth und ihr tierisches Team bieten Kindern ein breitgefächertes Angebot

PFUNGSTADT-HAHN, Oktober 2020 (meli), Ein Junge, dessen Gesicht nach einem Unfall entstellt ist, zieht sich in die totale Isolation seines Zimmers zurück. Erst mit Hilfe des Therapiehundes Käthe findet er wieder Kraft unter Menschen zu gehen.

Was sich in der ZDF-Serie „Käthe und ich“ wie ein Fernsehmärchen anhört, ist für Marlen Merschroth täglich erlebte Realität: Ob die Wachkomapatientin, die ihre Hand im Fell des Hundes vergräbt, der Bewohner eines Pflegeheimes, der wieder anstandslos mit Hilfe des Hundes seine physiotherapeutischen Übungen ausführt oder das Kind, das wieder angstfrei und mit Freude zur Schule geht. Käthe heißen hier Sola und Ylvie, die zwei ausgebildeten Therapiebegleithunde von Marlen Merschroth. Ihre Ausbildung und jährliche Überprüfung absolvieren sie bei ESAAT, dem europäischen Dachverband für tiergestützte Therapie.

Neben der Arbeit mit ihren Hunden auf der Wachskomastation und in Pflegeheimen liegt der Schwerpunkt ihrer therapeutischen Praxis in der Lern- und Reittherapie. Marlen ist 25 Jahre alt und hat Heilpädagogik studiert und studiert nun Lerntherapie. Vormittags arbeitet sie als Fachkraft für Integration in einem Kindergarten und begleitet einen Jungen mit einer Sprachbehinderung in seinem Alltag. Nachmittags arbeitet Marlen mit ihren Hunden auf einer Wachkomastation und einer Pflegestation oder sie arbeitet in ihrer Praxis mit Kindern, die Unterstützung beim Lernen benötigen.

Seit 2016 ist die 25-Jährige selbständig arbeitet mit ihrer Hündin Sola als ausgebildetes Therapiehundeteam zusammen. Seit 2019 haben die beiden Unterstützung von der Hündin Ylvie und dem Therapiepony Cosmos. In ihrer Praxis können Kinder in einer entspann-ten, angstfreien Atmosphäre ohne Konkurrenz- und Leistungsdruck neue, positive Lernerfahrungen sammeln. Über die spürbaren Erfolgserlebnisse erhält das Kind seine Motivation und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zurück.

Das Lernen mit allen Sinnen und auch mit Bewegung macht Spaß und weckt nachhaltig Neugier, Lernfreude und Leistungsbereitschaft. Um den Aufbau einer positiven Lernstruktur zu gewährleisten, ist es sinnvoll, neben einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Kind und Therapeutin, das soziale Umfeld (Elternhaus, Schule) mit einzubeziehen. Schritt für Schritt gelingt es Marlen Merschroth so mit ihren Hunden und Pony Cosmos, Versagensängste bei den Kindern abzubauen, die Freude am Lernen zu steigern und so mehr Erfolg in der Schule zu haben. Als Pädagogin versteht sich die junge Frau als Wegbegleiter in der Entwicklung des Menschen. Jeder Mensch wird auf seinem jeweiligen Entwicklungsstand abgeholt und wird in seiner individuellen Entwicklungskonstanz/Rhythmus gestärkt und motiviert.

Gerade bei Kindern ist eine emotionale Verbindung zu Tieren oft stark ausgeprägt, wodurch Tiere helfen können Interesse zu wecken, um eine erfolgreiche pädagogische Arbeit zu ermöglichen. Dem liegt die Erfahrung zugrunde, dass Tiere für viele Kinder und Jugendliche wirksame Helfer zu mehr persönlicher Ausgeglichenheit und  Zufriedenheit sein können. Tiere können Kindern zu einer besseren Selbstwahrnehmung und  stärkeren Empathie verhelfen. Ihnen zudem neue Wege für soziales Lernen und Verantwortungsübernahme eröffnen. Der oftmals natürliche emotionale Zugang und die Interaktion von Kindern und dem Tier vermitteln Sicherheit, Wärme und Geborgenheit. Die Kinder lernen gleichermaßen die nonverbalen Signale des Tieres zu verstehen und sich selbst dem Tier gegenüber sowohl verbal als auch nonverbal zu äußern. Wenn sie merken, wie das Tier auf ihre Anforderungen und Emotionen reagiert und wenn sie andererseits auch merken, dass sie gut auf die Signale des Tieres achten müssen, um mit ihm in Einklang zu kommen und zu bleiben, wird dadurch ihr Vertrauen in ihre eigene Kraft gestärkt.

Durch den Dialog mit dem Tier erfährt das Kind: Ich bin wichtig! Ich kann etwas! Ich werde gebraucht! Das ist ein wichtiger Prozess für die Entwicklung seines Selbstwertgefühls. Dadurch und durch weitere gemeinsame Erlebnisse wird das Tier zu einem Spiegel für die innere Befindlichkeit des Kindes. Ängste vor Unbekannten werden abgebaut und authentisches Verhalten wird aufgebaut.

Das Tier kann so zum Zuhörer, zum Spielpartner, zum wärmegebenden Tröster und auch zum Gegenüber werden, der die Sorge, Hilfsbereitschaft und Verantwortung des Kindes braucht. Nicht zuletzt vermittelt ein Tier sehr deutlich die notwendige Ausgewogenheit von Nähe und Distanz, die es selbst in manchen Situationen benötigt. Es wird deutlich, dass das Tier in eine Welt eindringt, in der es dem Menschen nicht einmal erlaubt ist anzuklopfen.

Kontakt und weitere Infos unter Tel. 0176 / 557 330 89 und www.trialog-tiergestuetztelerntherapie.de.