Werkeln mit „Wir-Gefühl“ an der Bickenbacher Hans-Quick-Schule
Bei der kreativen Projektwoche setzten Jahrgangsstufen übergreifende Kindergruppen zusammen mit Lehrern und Eltern „quicklebendige“ Ideen um
BICKENBACH, August 2014 (pem), Warte mal, ich helfe Dir!“ Der Viertklässler eilt herbei, um der Erstklässlerin zur Hand zu gehen, die sich vergeblich mit dem Öffnen einer Farbdose abmüht. Keine Ausnahme, sondern die Regel an der Hans-Quick-Schule. Wo andernorts öfter Gewalt Älterer gegen Jüngere das Schulareal verunsichert und Lehrkräfte vor massive Probleme stellt, herrscht in Bickenbach Harmonie. Die „Großen“ achten auf die „Kleinen“, man unterstützt sich gegenseitig und lernt voneinander. „Mach Dich stark, um andere zu stärken“ heißt ein Leitsatz, der nicht nur auf dem Papier steht.
Mit kontinuierlicher, konsequenter Arbeit und persönlich engagiertem Einsatz jeden Mitarbeiters, ist es dem Kollegium gelungen, das pädagogische Ideal des „sozialen Lernens“ hier gelebte Schulalltags-Wirklichkeit werden zu lassen. Es entstand eine geradezu familiäre Atmosphäre des nicht konfliktfreien, aber immer respektvollen Umgangs miteinander.
„Wir sind absolut glücklich, wie begeistert, trotzdem aber ruhig, konzentriert und kooperativ alle bei der Sache waren“, resümierte Schulleiterin Beate Hunfeld, als zum Abschluss der Projektwoche die Schüler mit berechtigtem Stolz den Eltern die Ergebnisse präsentierten. Aus der Fülle origineller Einfälle der Kinder hatten sich acht Arbeitsideen kristallisiert unter dem Motto “Quicklebendiges Miteinander“. Ganz nach Interesse, unabhängig vom Alter, schloss sich jedes Kind einer Projektgruppe an, von „A“ wie Akrobatik bis „Z“ wie Zaunverschönerung. Buchstäblich schöpferisch waren die Papierhersteller tätig, altes Handwerk fasziniert immer noch. Mit der Schöpfungsgeschichte befassten sich zwei Arbeitsteams: Ein wenig so, wie Gott die Welt geschaffen hatte, galt es aus unzähligen Steinen eine Lego-Stadt zu errichten. Viel Koordination, Planung und Absprache unter den Baumeistern war gefragt. Ungewollt führten die Konstruktionen manchmal die Gedanken zum Turmbau zu Babel.
Ein zweites, von den Mitarbeitern der „Stimme der Hoffnung“ angeleitetes Bibelprojekt, erfüllte jeden Tag passend zum entsprechenden Abschnitt der Schöpfungsgeschichte mit Aktionen. Am fünften Tag schuf Gott die Obstbäume, also stand ein Spaziergang durch die Sommerlandschaft auf dem Programm, ein selbstgemachter Obstsalat auf dem Speiseplan. Die Kochgruppe unternahm eine kulinarische Weltreise.
Auch Länder- und Warenkunde geht am besten durch den Magen. Vom Rezeptvorschlag über Vor-und Zubereitungen bis zur Tischdekoration hatten die kleinen „Maîtres de Cuisine“ alles im Griff. Sie lernten viel über gesunde Ernährung und erstellten sogar ein Kochbuch mit den besten Menüs.
Damit die Heiterkeit der Schule nach außen strahlt, gaben die Maler den Wänden mit lustigen Gesichtern bunte Leuchtkraft. Hingebungsvoll schwangen etliche Väter den Pinsel. In allen Gruppen assistierten Eltern, einige hatten sich dafür sogar einen Tag frei genommen. In Sachen Bühnenkunst ging es Schwarz-Weiß zu. Mit selbst komponierter Musik und eigenhändig gefertigten Figuren führten die Schüler die Geschichte des Mäusekönigs als Schattenspiel auf.
Als bewegungsorientierte Schule zertifiziert, durften auch Angebote wie Akrobatik und Fußball nicht fehlen. Die Früchte des Kicktrainings demonstrierten die Kids in einem Tandem-Duell. Ein Elternteil und ein Kind bildeten ein Team in diesem originellen Abschlussturnier. Überall, wo man hinsah: „Quicklebendige“ Harmonie und ein fröhliches „Wir-Gefühl“.

