Essen und Trinken, Zwingenberg und Rodau

Das Etikett für den ersten offiziellen Stadtwein der Stadt Zwingenberg, den Zwingenberger Riesling „Getwinc“ Feinherb des Weingutes Faber, ziert ein Bild der Luciberghütte der Zwingenberger Malerin Ulrike Fried-Heufel. Unser Foto zeigt die Malerin zusammen mit Jan Faber (mi.) vom Weingut Faber und Bürgermeister Holger Habich (re.). Foto: soe
13. Juni 2021 

Luciberghütte schmückt den ersten Stadtwein

Arbeitskreis Cittaslow setzt Projektidee um

ZWINGENBERG, Juni 2021 (pes), Ab sofort wird es mit jedem neuen Jahrgang einen Zwingenberger Stadtwein geben. Die Idee war während der Treffen des Arbeitskreises im Kontext der Cittaslow-Initiative entstanden.

In den ersten 400 Flaschen steckt ein feinherber Riesling vom örtlichen Winzer Jan Faber. Die Etiketten schmückt ein Gemälde der Künstlerin Ulrike Fried-Heufel, das die Luciberghütte in den Weinbergen zeigt.

Die Zwingenberger Tropfen mit dem Cittaslow-Logo sollen die Verbundenheit mit dem örtlichen Weinbau zum Ausdruck bringen und bei städtischen Veranstaltungen ausgeschenkt sowie als repräsentative Präsente genutzt werden. 100 Flaschen hat Faber fürs Rathaus reserviert, die anderen werden frei verkauft. „Wein und Etikett passen zur Flurbereinigung“, so Bürgermeister Holger Habich mit Blick auf die aktuellen Maßnahmen im Wingert rund um die Blockhütte. Nach den Rodungsarbeiten wurde dort mit der Terrassierung von Weinbergsflächen und dem Wegebau begonnen. Weil der 2020er Riesling aus Trauben der beiden lokalen Lagen Alte Burg und Steingeröll besteht, eigne er sich bestens als Repräsentant des Zwingenberger Weinbaus, so Jan Faber, der für das Projekt seinen Qualitätswein „Getwinc“ ausgewählt hat. Auch der Name passt, denn so wurde der Ort bei seiner Ersterwähnung im 11. Jahrhundert genannt.

Seit drei Jahren ist Zwingenberg Mitglied im weltweiten Netzwerk der „lebenswerten Städte“ und somit als Cittaslow zertifiziert. Ulrike Fried-Heufel, die auch dem örtlichen Förderkreis Kunst und Kultur vorsteht, und Jan Faber sind im gleichen projektbezogenen Team aktiv. So haben sich Kunst und Wein gefunden – die Idee des Stadtweins war geboren.
Nach der Premiere soll es regelmäßig weitergehen. Mit wechselnden Winzern und neuen Etiketten von unterschiedlichen Schöpfern. Bei den gestalterischen Vorgaben will man sich offen geben, betont Habich, der mit der lokalen Cittaslow-Bewegung das Bewusstsein der Menschen für die heimische Vielfalt und regionale Identität fördern will. Auch die Lebensqualität und nachhaltige Entwicklung in der ältesten Stadt an der Hessischen Bergstraße sollen dadurch weiter gesteigert werden. Im Landkreis ist Zwingenberg bislang die einzige zertifizierte Slow City.

Ulrike Fried-Heufel hatte für den Stadtwein ein Bild aus dem Jahr 2015 ausgewählt, das im Rahmen des Projekts „Heimat“ des Förderkreises entstanden war. Die Luciberghütte sei als prominenter lokaler Standort bekannt und beliebt. Der Blick auf die Umgebung unterstreiche die regionale Komponente, die Kulturlandschaft mit dem Weinbau stehe beispielhaft für ein Stück Zwingenberger Identität. Durch die perspektivische Ansicht – die Hütte von unten – sollen die mühsame Bewirtschaftung durch die Weinbauern und gleichzeitig die Schönheit der Natur betont werden.

Mit der regionaltypischen Rebsorte Riesling sei der identitätsstiftende Charakter des Stadtweins vollkommen, ergänzt Jan Faber. Er bezeichnet seinen Wein als frischfruchtigen Typ mit relativ moderater Säure. „Ein Riesling auch für Nicht-Rieslingtrinker.“ Aber auch jeden Fall ein Zwingenberger durch und durch.